Krieg, Gewalt, Tod auf der einen – Liebe, Zärtlichkeit, Erotik auf der anderen Seite: Das sind Pole menschlichen Lebens, die sich auch in Steffen Blunks Bildern gegenüber stehen. Beiden Themen nähert er sich zunächst auf ähnliche malerische Weise: die in altmeisterlicher Lasurtechnik auf Holz gemalten Ölbilder beraubt er mittels Stechbeitel und Hammer ihres Bildpersonals. So entstehen an Stelle der Menschen abstrakte Flächen mit ganz unterschiedlicher Wirkung: Auf den Kriegsbildern werden Opfer und Täter, Soldaten und Tote, Kriege und Epochen nicht mehr ohne weiteres identifizierbar, das Grauen der Kriegsbilder wird ein allgemeines und ewig währendes. Gleichzeitig bietet auf der anderen Seite die Abstraktion der Frauenkörper eine Projektionsfläche für eigene Erinnerungen, Fantasien und Begehrlichkeiten des Betrachters. Obwohl – oder vielleicht gerade weil die Themen kaum gegensätzlicher sein können, zeigen Steffen Blunks Bilder, dass in beiden eine in dieser Kombination erschreckende Ästhetik stecken kann.
|